Die Reformations-Gesellschaft-Heidelberg (RGH) will das geistige Erbe der Reformation im deutschsprachigen Raum neu beleben und in den christlichen Gemeinden wieder zur Geltung bringen. Zwar beziehen sich die evangelischen Kirchen und Gemeinden auch heute noch auf die fast 500 Jahre zurückliegende Reformation Luthers, Melanchtons und Calvins. Jedoch ist von deren theologischem Fundament immer weniger zu erkennen. Hier möchten wir mit Gottes Hilfe ansetzen und die Aufmerksamkeit auf folgende Bereiche lenken:

1. Die Sola der Reformation:

Sola scriptura

Die Bibel ist das göttliche Wort aus der Ewigkeit an den Menschen, irrtumslos und heute genauso aktuell, wie in der Reformation. In dem Wort Gottes, das auch Jesus Christus ist, finden wir lebendiges und sinnerfülltes Leben. Die Heilige Schrift antwortet auf alle Sinn- und Existenzfragen des modernen Menschen (2.Petr 1,19-21).

Sola fide

Der Glaube an Jesus Christus ist ein Geschenk an den Menschen. Er kann nicht erzwungen, aber auch nicht verdient werden. Gute Werke sind nicht die Ursache für den Glauben, sondern Früchte des Glaubens (Joh 3,16-18 und Hebr 11,1-3).

Sola gratia

Alles ist Gnade. Die Errettung des sündigen Menschen ist ein unverdientes Geschenk Gottes an den erkennenden Mensch (Eph 2,7-10).

Solus christus

Jesus Christus, ganz Gott und gleichzeitig ganz Mensch, ist der einzige Weg zum Heil. Er ist zum Hohepriester geworden und hat das einzige Opfer zum Heil durch seinen Kreuzestod auf Golgatha vollbracht (Joh 14,6 und 15,1-5).

Soli deo gloria

Das Heilswerk ist alleine durch Jesus Christus, ohne Verdienst des Menschen, zustande gekommen. Das soll sich auch im Gottesdienst zeigen, in dem nicht der Mensch im Zentrum der Aufmerksamkeit steht, sondern die Heiligkeit Gottes (Röm 11,36). Allein Gott die Ehre.

2. Psalmgesang:

Der Lob des dreieinigen Gottes ist ein Auftrag an die Schar der Erlösten.

„Dient dem HERRN mit Freuden; kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken!“ (Ps 100,2).

Die beste Weise dies zu tun, ist das Verwenden von Gottes eigenem Wort. Denn jedes Menschenwort ist unvollkommen. Das Buch der Psalmen enthält einen reichhaltigen Schatz an Texten für den Gemeindegesang (Ps 95,1-2; Eph 5,19; Kol 3,16). Mit der deutschen Psalmenbereimung durch M. Jorissen hatten in der Vergangenheit die Psalmgesänge auch in Deutschland immer einen wichtigen Stellenwert in reformierten Gottesdiensten. Dies ist in den letzten Jahrzehnten mit dem Aufkommen der vermeintlich christlichen Popmusik leider verloren gegangen. Möge Gott eine Wiederentdeckung seines gesungenen Gotteswortes schenken.

3. Lektüre des Heidelberger Katechismus

2014 jährte sich das 450-jährige Bestehen des Heidelberger Katechismus. In ihm ist der christliche Glaube erklärt. Darin steht der Mensch in seiner Erlösungs-bedürftigkeit im Fokus. Der Weg des Heils durch Jesus Christus wird erklärt und aufgezeigt. Somit ist der Heidelberger Katechismus auch heute ein Trostbuch für den modernen Menschen mit all seinen Sinnfragen des Lebens. So heißt es zu Beginn:

„Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben?“

Antwort:

„Dass ich mit Leib und Seele im Leben und im Sterben nicht mir, sondern meinem getreuen Heiland Jesus Christus gehöre. Er hat mit seinem teuren Blut für alle meine Sünden vollkommen bezahlt und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst; und er bewahrt mich so, dass ohne den Willen meines Vaters im Himmel kein Haar von meinem Haupt fallen kann, ja, dass mir alles zu meiner Seligkeit dienen muss. Darum macht er mich auch durch seinen Heiligen Geist des ewigen Lebens gewiss und von Herzen willig und bereit, ihm forthin zu leben.“

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